Hoala swim

Nach einer sehr kurzen Nacht mit wenig unruhigem Schlaf stand wenige Stunden nach der Ankunft der Hoala swim an. Ich hatte in Deutschland lange überlegt ob ich mich dafür anmelden soll oder nicht. Das Risiko direkt nach der Ankunft auf Hawaii nicht wirklich schwimmfähig zu sein war groß. Zu viel Reisestress, Jetlag und Schlafmangel könnten einem erfolgreichen Schwimmen im Wege stehen.
Letztendlich habe ich mich angemeldet und die Entscheidung ob ich starte verschoben 😉 Falls ich mich fit fühle starte ich, wenn ich gar nicht erst aus dem Bett komme, dann eben nicht!

Der Hoala swim ist quasi der Auftaktwettkampf des Ironman Hawaii und läuetet die Raceweek ein. Gelegenheit sich mit dem Pazifik vertraut zu machen, die eigene Form zu testen und ein Auge auf die Konkurrenz zu werfen.
Für mich stand „Vertraut machen mit dem Pazifik“ im Vordergrund. Bisher habe ich wenig Erfahrung mit dem Schwimmen im offenen Meer. Im Urlaub an der französischen Kanalküste konnte ich im Juli zwar einige Kilometer schwimmen, allerdings waren die Bedingungen dort nicht mit denjenigen auf Hawaii vergleichbar. Im Kanal war es mit 16Grad ziemlich kalt, die Wellen waren hoch und kabbelig 🙁 Insgesamt eine ziemliche Herausforderung.

Als mein Wecker klingelte fühlte ich mich relativ gut, klar war ich müde, aber nicht total KO. Ich hatte leichte Kopfschmerzen, darüber machte ich mir aber vorerst keine Sorgen. Nach einem Thunfischsandwich und einem Kaffee ging es raus an die Strasse und ich wartete auf den Shuttle Service von Hannes Hawaii Tours der mich und die anderen HHT Kunden zum Pier bringen sollte.
Ein Pickup und ein hinten offener Möbelwagen mit HHT Reisenden fuhren an uns vorbei – Komisch, sollte nicht eigentlich der schon vom Flughafen bekannte Schulbus kommen und uns zum Pier bringen?
Es kam noch ein Möbelwagen, der von Hannes gefahren wurde und er informierte uns, dass der Bus leider ausfällt und wir die 2km leider mit dem Möbelwagen fahren müssen. Aber wer 3,8km schwimmen kann, der kann auch 2km auf der Ladefläche sitzen 😉
So stiegen wir auf die Ladefläche und fuhren zum Pier.

Hier konnte ich das erste Mal auf dieser Reise so richtig den Pazifik und die aus den Fernsehübertragungen bekannten Spots sehen.

Es gab schon eine lange Schlange beim Check-In, die allerdings recht zügig abgearbeitet wurde, so dass ich schon nach einer sehr kurzen Wartezeit meine Badekappe, Zeitmesschip und Shirt entgegen nehmen konnte.

Ich war tatsächlich schon vor dem Schwimmen so fertig, wie ich auf dem Bild aussehe 😉

Leider konnte ich mich nicht einschwimmen! Als ich gerade ins Wasser gehen wollte kam die Ansage, dass alle Athleten das Wasser verlassen müssen, damit die Profis starten können. Der Start der Agegrouper erfolgte dann als rolling start: Alle 5s durften zwei Athleten ins Wasser. Bis ich endlich an der Reihe war vergingen knapp 30min.

Der Start verlief dann ganz gut, ich konnte locker loskraulen und die Unterwasserwelt mit den bunten Fischen bestaunen. Leider beschlug meine Schwimmbrille immer wieder, so dass ich gelegentlich stoppen musste um sie zu spülen 🙁
Ich kam so kaum in meinen Rhythmus und auch die Kopfschmerzen wurden langsam zum Problem, sie nahmen konsequent zu. Im Bereich der Wendeboje nach der Hälfte der Schwimmstrecke wurde mir regelrecht schlecht vor Kopfschmerzen, dazu wieder ein Stop um die beschlagene Brille zu spülen….ich musste langsam eine Entscheidung treffen: Mich bis zum Ziel quälen und den angeschlagenen Körper weiter schwächen oder ein DNF in Kauf nehmen und mehr auf Regeneration und Akklimatisation setzen?

Ich schwamm noch etwas weiter und ruhte mich kurz zum Brille spülen an einem Boot aus. Ich unterhielt mich kurz mit der Helferin im Boot und als sie meinte: If you feel too bad, I can call you a ride to the beach and you can recover! Sagte ich „OK, I think it’s a good idea!“
Keine Minute später war der Jetski da und ich hatte ein ziemlich cooles und schnelles Taxi zum Strand. Der Lifeguard hat baywatchmässig Gas gegeben und wir sind nur so über die Wellen geflogen 😀

Am Strand warteten schon meine Kinder und mein Mann und wir sind erstmal gemeinsam Frühstücken gegangen. Die Preis sind wie erwartet allerdings recht hoch: Fast 100$ fürs Frühstück ist erstmal einen Hausnummer. Allerdings war es wirklich lecker und die Aussicht direkt am Pier fantastisch.

Nach dem Frühstück ging kurz in unser Appartement (es gab endlich eine Ibu gegen die Kopfschmerzen!) und dann mit einem Uber zum Flughafen. Dort hat meine Tochter uns ein weißes Ford Mustang Cabrio ausgesucht 🙂 Mit dem ging es dann Richtung Walmart zum Einkaufen.

Auf der Fahrt dorthin haben wir noch Hannes getroffen und noch kurz wegen der Optionen bzgl unseres „falschen“ Appartements gesprochen.
Hannes ist an diesem Tag mit einem Beachcruiser von Hawi aus zurück nach Kona gefahren. Wegen eines Defekts bei einem anderen Teilnehmer der Tour die letzten 20km sogar auf einer total ausgelutschten alten Rostgurke :-O

Der Einkauf bei Walmart war kein Highlight: Teuer und das Angebot ist für Europäer doch recht „gewöhnungsbedürftig“.

Zurück an unserem Appartement wartete Hannes schon auf uns. Erstmal hat er den Kinder aus einem ihrer Dino Bücher vorgelesen und uns dann erklärt, er hätte ein Ocean Front Appartement für uns organisiert 🙂 Nach einer kurzen Besichtigung war klar: Das nehmen wir gerne an. So werden wir im Urlaub vermutlich nicht wieder wohnen: 200qm Wohnfläche plus 150qm Terrasse direkt am Pazifik sind einfach nur paradiesisch.

An dieser Stelle geht nochmal ein ganz besonderer Dank an Hannes und sein Team – Ihr seid super 🙂
Der Abend war dann weniger ruhig als erhofft, da wir nochmal alles ein- und im neuen Appartement wieder auspacken mussten. Aber für diese Hammerunterkunft haben wir das gerne gemacht!

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