Die letzten Jahre habe ich (nicht nur im Winter) aus verschiedenen Gründen regelmäßig auf der Rolle trainiert. Wenn das Wetter draußen zu kalt und/oder nass war, oder wenn ich ganz einfach das Haus nicht verlassen konnte, weil ich mit den Kindern alleine Zuhause war.
Insbesondere intensive Intervalle habe ich dann in meinem Trainingskeller auf der Rolle durchgezogen. Selten habe ich dazu Zwift genutzt, irgendwie kann ich dieser „Videospielumgebung“ nicht wirklich viel abgewinnen. Die Trainingsplattform meiner Wahl ist Rouvy: Hier kann man mit seinem virtuellen Ich auf realen (mir teilweise auch bekannten) Strecken fahren. Der Widerstand wird dabei entsprechend der vorhandenen Steigung eingestellt. Bewusst verzichte ich beim Rollentraining auf den erg-Mode, bei dem der Widerstand entsprechend der Trainingsvorgabe gesteuert wird.
Ich schalte lieber selbst und versuche so auch bei wechselndem Streckenprofil die entsprechenden Wattwerte zu treten. Das ist für mich realistischer. Im Wettkampf in der realen Wert muss ich auch meine Wattvorgaben unter verschiedensten Bedingungen einhalten können!

Diesen Winter versuche ich ohne Rollentraining auszukommen. Das ist meine persönliche Challenge 🙂

Seit meiner Coronainfektion bin ich nun die dritte Woche wieder im Training. Die ersten beiden Wochen dienten dabei dazu in den Körper reinzuhören, ob die Infektion wirklich komplett überwunden ist und ich bereit für den Trainingsrestart bin.

Es standen also erstmal nur kurze Schwimm-, Rad- und Laufeinheiten ohne nennenswerte Intensitäten im Plan.
Geschwommen bin ich pro Woche nur 45min bzw. 2000m während die Kinder ihren Schwimmkurs gemacht haben.
Beim Laufen gab es sowohl Läufe über 30min, als auch über 45min. Leider war das Wetter meistens echt mies 🙁 Wenigstens konnte ich so meine neue Regenjacke direkt einweihen!

Beim Radfahren musste ich ein ums andere Mal meinen inneren Schweinehund in seine Schranken weisen: Regen, Schnee, Kälte und insgesamt eine trübe Stimmung draußen: Alles irgendwie grau. Gefühlt scheint hier die Sonne gar nicht mehr 🙁
Es standen zuerst ein paar lockere GA1 Fahrten an, die ich teils mit dem Fatbike und teils mit dem Gravelbike absolvierte. Zum Abschluss des Wiedereinstiegsplan gab es 3x3min EB Intervalle. Meine FTP habe ich erstmal auf dem Wert vom Sommer gelassen, und es fühlte sich gut an.

Gestern stand bei Power&Pace eigentlich der große der FTP Test an. So kurz nach dem Wiedereinstieg und basierend darauf, dass sich die Intervalle letzte Woche passend angefühlt haben, habe ich auf den FTP Test verzichtet und bin stattdessen 3x4min EB und 3x5min GA2 mit dem Fatbike im Schnee gefahren 🙂

Ganz bis hoch zum Herzberg habe ich es nicht geschafft: Es gibt dort zwei steile Rampen mit knapp 20%, das war bei dem Schnee auch fürs Fatbike zu viel. Bei der ersten Rampe musste ich kurz absteigen, da mein Hinterrad nur auf der Stelle durchdrehte. Ich bin dann in einen Trail abgebogen. Das war ein echtes Highlight. Unberührter, tiefer Neuschnee und eine Wolfsfährte.

Auf dem Bild sieht man die Krallen leider nicht, dafür war das Licht einfach zu schlecht, alles hatte kaum Kontraste. Die Spur verschwand im Wald, ich bin ihr einige 100m entgegengefahren bis zu der Stelle, wo sie aus dem Wald kam. Weit und breit gab es keinerlei menschliche Spuren, deshalb gehe ich davon aus, dass die Fährte von dem mindestens einem dauerhaft hier in der Gegend heimischen Wolf stammt!

Heute standen 90min mit GA2 Intervallen im Plan. Es nieselte etwas und alles war einfach nur grau. Meine neue Foodpouch (passend zu meiner Lenkertasche) von Lifeisaride waren so ziemlich die einzigen Farbtupfer im Grau.

Ich bin froh, dass ich trotz des echt miesen Wetters meine aktive Mittagspause draußen auf dem Gravelbike verbracht habe. Es war wie so oft: Die Motivation kommt von ganz alleine, wenn man erstmal unterwegs ist 🙂

Insbesondere am Anfang des Trainingswiedereinstiegs musste ich mich wirklich überwinden raus zu gehen. Das Wetter ist echt kein Spaß: Keine Sonne, alles grau und es regnet oder schneit.
Mittlerweile komme ich wieder in meinen Rhythmus und so langsam etabliert sich das Training wieder als fester Bestandteil meines Alltags. Bisher hat meine Bekleidung gut funktioniert und ich bin weder nass geworden, noch habe ich gefroren.

Mal sehen wie es weitergeht, aber aktuell bin ich zuversichtlich was meine Challenge „Ein Winter ohne Rollentraing“ angeht!

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