Kilauea – Ein Besuch in, am und auf einem der aktivsten Vulkane der Erde

Der zweite große Ausflug stand heute an: Wir fahren zum Vulcano National Park in den Süden von Big Island. Eine fast 150km lange Autofahrt mehr oder weniger an der Küste entlang. Die Strecke gewinnt fast durchgängig an Höhe und schlängelt sich abwechselnd durch Regenwald und Lavafelder. Ortschaften gibt es kaum, stattdessen eher kleine Siedlungen und einzelne Häuser.

Am Eingang zum Vulcano National Park sind wir erstmal vorbei gefahren. Das unscheinbare Schild „Visitor Center“ haben wir glatt übersehen. Von der Straße aus ist tatsächlich nicht zu sehen, dass man nur wenige 100m entfernt an einem der aktivsten Vulkane der Erde vorbei fährt :-O

Der Eintritt, oder besser die Einfahrt, da nach Fahrzeugen und nicht nach Personen bezahlt wird, kostet 30$. Danach geht es erstmal zum Parkplatz und dann heißt es orientieren und rausfinden, ob man hier irgendwo was zu essen kaufen kann. Wir haben zwar genug Getränke dabei, aber nichts zu essen.
Ab 11Uhr gibt es tatsächlich Lunch Bags zu kaufen. Es ist 10:45Uhr und so warten wir auf der Besucherterrasse und im Souvenirshop. Es gibt Lavasteinarmbänder als Andenken und einen ersten Blick auf die Kaldera des Kilauea.

Bei den Lunchbags haben wir die Wahl zwischen Turkey Sandwich und Burger. Wir nehmen die Sandwiches und sind erstmal überrascht, dass wir weiter zwischen „fried“ oder „grilled“ wählen müssen…
Ca 10Min später sind unsere Sandwiches fertig: Riesige Einwegschachteln mit heißem Inhalt. Wir schauen erstmal nicht rein und beschließen in Richtung Kilauea Iki Trail zu starten und unterwegs nach einem geeigneten Picknickplatz Ausschau zu halten.

Bald finden wir eine geeignet Stelle und sind überrascht: Die Sandwiches sind nach europäischen Maßstäben eher Burger und werden mit Wedges serviert. Statt eines eher leichten Mittagessens gibt es nun wieder eine USA typische Fettbombe :-O Geschmeckt hat es allerdings und die gekauften drei Portionen haben locker für uns vier gereicht.

Witzigerweise gibt es hier einen Messpunkt, der die aktuelle Höhe mit 1965 Feet angibt. Meine Startnummer vom Samstag <3

Weiter geht es durch den Regenwald und über den Kilauea Iki Trail zum Lava Tube.

Nach dem Lava Tube geht es über einen Trail hinab in den Kilauea Iki Krater, einen erloschenen Seitenkrater des Kilauea. Den Krater durchwandern wir an seinem Grund komplett und sind fasziniert über die Lavasteinformationen und wie die Natur in dieser lebensfeindlichen Umgebung trotzdem einen Weg findet den Krater mit Leben zu füllen.

Am Ende des Kraters folgt der Aufstieg auf den Kraterrand, es geht kurz durch den Dschungel und dann wieder hinab: Diesmal in den aktiven Krater des Kilauea. Ken Sorge wir bleiben am Rand auf dem ausgeschildertem Pfad 😉

Nach einer relativ kurzen Strecke ist auch unser Pfad gesperrt. Seit dem letzten Ausbruch vor wenigen Wochen kann der Trail ab hier nicht mehr begangen werden und man muss wieder hoch zum Kraterrand aufsteigen.

Zurück am Visitor Center steigen wir aufs Auto um und fahren die Crater Road entlang. Wir halten an jedem Aussichtspunkt und genießen die Aussicht.
An diversen Stellen, teils direkt an der Straße treten heiße Dämpfe aus der Erde auf. Sehr spektakulär. Keiner von uns war bisher einem aktiven Vulkan so nahe :-O

Die Straße endet direkt oberhalb des Kraters und Lavafelder die erst vor wenigen Wochen entstanden sind. Das Besuchergebäude hier oben ist seit dem großen Ausbruch von 2018 beschädigt und gesperrt.

Die lange Anfahrt, die 10km Wanderung und die vielen Eindrücke haben den Tag wie im Flug vergehen lassen. Wir wollten eigentlich noch die Chain of Craters Road hinab bis zu der Stelle fahren an der die Straße beim letzten Ausbruch von Lava überspült wurde. Leider reicht die Zeit nicht mehr. Die Dämmerung ist nahe und so fahren wir nur gut die Hälfte der Road und drehen dann um. Auch hier gibt es wieder tolle Aussichten und mein „Geburtstagslavafeld“ 😀

Während dieses Bild entstand hat mein Sohn gelernt, wie extrem scharfkantig erkaltete Lava ist 🙁 Ich habe die Verletzungen provisorisch versorgt und weiter ging’s.
Wir haben übrigens keine Verbandskasten im Auto gefunden. Keine Ahnung, vielleicht braucht man sowas in den USA nicht?

Irgendwo da hinten links endet die Straße am Lavafluss.

Nach diesem spannenden Tag im Volcano National Park ging es in stockfinsterer Nacht zurück nach Kailua-Kona.
Man erkennt es nicht 100%ig, aber die weißen Markierungen außen und die gelbe Mittellinie bestehen komplett aus reflektierendem Material-

Auch in der Dunkelheit kann die Aussicht von unserer Terrasse überzeugen 🙂

Nach zwei Ausflugstagen mit dem Auto folgt morgen wieder ein Beachtag 🙂

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