Wie fühlt es sich eigentlich an 5km zu schwimmen?
Lang und Langweilig 😀
Im Trainingsplan stand heute eigentlich nur eine Indoor Schwimmeinheit, wegen des weiterhin guten Wetters habe ich mich aber entschieden lieber nochmal eine Freiwassereinheit zu machen. Zur Motivation habe ich mir vorgenommen insgesamt 5km zu schwimmen: Nicht schnell, aber einfach mal testen wie sich sowas anfühlt.
Normalerweise schwimme ich im Langener Waldsee, dort wurde die Badesaison leider bereits beendet und ich bin deshalb vor ein paar Wochen zum Schwimmen in den gegenüber liegenden Walldorfer See gewechselt. Dort gibt es zwar keine Badeaufsicht, aber schwimmen ist dort auch außerhalb der Saison nicht verboten! Aktuell hat der See 18 Grad -> Ich muss also im Neo schwimmen. Generell habe ich insgesamt starke Probleme im kalten Wasser: Mangels Biopren friere ich sehr schnell. Auch mit Neo ist das schonmal kritisch. Heute war es aber durch die direkte Sonneneinstrahlung angenehm warm 🙂
Alleine ins Freiwasser?
Ja! Wenn ich alleine und ohne Aufsicht schwimme, bin ich viel an den gespannten Leinen unterwegs und habe meinen Restube dabei.
Nach dem ersten, kurzen Kälteschock (trotz Neo) ging es heute erstmal knapp über 2km nur an den Leinen entlang, danach habe ich mir Orientierungspunkte an Land gesucht und nochmal 2k auf verschiedenen Diagonalen durch den See geschwommen. Generell kann ich sagen, dass die Orientierung nicht einfach ist, wenn die Landmarken ca 350m weit weg sind. Wobei insgesamt die Orientierung zurück in Richtung der Bojen etwas einfacher war, da sie im Gegensatz zu den Landmarken quasi „auf Augenhöhe“ beim Schwimmen sind und man den Kopf nicht so weit heben muss.
Der letzte km war dann wieder Leinenschwimmen.
Beim Schwimmen ist es für mich wichtig einen Rhythmus zu finden: Gleichmäßiges ziehen mit den Armen, die leichte Rotation beim Atmen und ein ruhiger Beinschlag, alles muss zueinander passen. Jede Bewegung hat ihr eigenes Geräusch und zusammen ergibt sich eine Art Melodie. Wenn ich im Flow bin kann ich regelrecht entspannen und das Schwimmen fühlt sich leicht an.
Komme ich mal aus dem Rhythmus ist die Melodie weg und es kann durchaus etwas dauern diese neu zu komponieren. Das kostet Konzentration und etwas Kraft, aber irgendwann kehrt wieder Ruhe ein und die Musik spielt weiter im Kopf.
Warum ich den Rhythmus verliere? Ich weiß es nicht! Aber ich weiß, dass ich ruhig bleiben muss und es dann auch schaffe meinen Rhythmus wiederzufinden. Dieses Problem trat heute leider auch vielleicht fünfmal auf. Nur einmal war es „kritisch“ und hat mich etwas nervös gemacht. Letztendlich habe ich aber auch diese Situation überstanden.
Die Einheit heute war weniger eine körperliche, als eine mentale Herausforderung: Ich war fast 2h im Wasser und außer dem gleichmäßigen Wechsel von ausatmen ins trübe Wasser und einatmen mit Blick in den blauen Himmel, gab es keinerlei Abwechslung -> Das hatte was von Meditation 😉
